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Jeder konnte es hören. Im Hellweg Radio lief der Beitrag, der kürzlich an unserer Schule aufgenommen worden war. Die Schülerinnen und Schüler erklärten ihre Motivation und ihre Einstellung zum Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. Dann war es endlich so weit und die Sekundarschule Wickede erhielt das offizielle Schild "Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage" von Herrn Krabbe, der für den Bereich Jugend, Schule und Gesundheit, Schulangelegenheiten / Kommunales Integrationszentrum, zuständig ist.

 

Herr Zarnitz hielt eine kleine Eröffnungsrede, in der er die Schüler/Innen ermutigte, Mut und Courage zu zeigen und ganz klar hinter dem Statement: Schule ohne Rassismus zu stehen:

 

Zarnitzk"Heute erhält unsere Schule das Siegel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Das finden wir gut. Oder etwa nicht? Schule ohne Rassismus - was soll das eigentlich sein, eine Schule ohne irgendetwas, ohne etwas, das also fehlt?

Eine Schule ohne Lehrer zum Beispiel, das fänden manche sicher gut, aber dann wäre das vermutlich keine Schule mehr. Oder vielleicht eine Schule ohne Ferien, aber ob die wohl einer will? Dann doch lieber eine Schule ohne Mathematik, das wäre für viele sicher ein echter Gewinn. Eine Schule ohne Streit und Ärger, die fände ich richtig gut. Aber eine Schule ohne Spaß, zu der wollte ich lieber nicht hin. Und eine Schule ohne Kinder? Na, das geht doch wohl überhaupt nicht.

 Aber eine Schule ohne Rassismus, warum ist das wirklich gut?

 

Was ist das eigentlich, was uns da fehlt? Und warum werden wir genau dafür ausgezeichnet, dass uns etwas fehlt, wenn wir also nun Schule ohne Rassismus sind?

 An jedem Schultag sind wir auf der einen Seite doch irgendwie alle gleich. Wir müssen und wollen und dürfen und können morgens zur Schule gehen. Für uns alle beginnt die erste Stunde um viertel vor acht und wann die nächste Pause ist, weiß bei uns auch jeder. Die Schüler genauso gut wie die Lehrer.

Und doch sind wir alle auch und vor allem verschieden. Die einen kommen morgens zu Fuß, die anderen mit dem Bus. Die einen kommen aus Wimbern, die anderen aus Echthausen. Manche kommen sogar aus Fröndenberg oder von noch weiter her. Die einen haben Eltern, die kommen eigentlich aus Arnsberg, die anderen haben Eltern, die kommen aus Wickede oder aus Schlückingen. Manche Eltern sind in anderen Ländern auf diese Welt gekommen, in Rumänien, in der Türkei, in Italien oder in Sri Lanka. Wir alle sind also auch und vor allem verschieden. Manche glauben an Mohammed, den Propheten, manche glauben am Jesus, Gottes Sohn.

Rassist zu sein bedeutet, nur eine einzige Art zu leben gut zu finden, nur den eigenen Glauben, die eigene Herkunft für etwas Gutes zu halten. Rassist zu sein bedeutet, das Andere beim Anderen für schlecht und abscheulich zu halten. Rassismus heißt, alles abzulehnen und abzuwerten, was nicht zur eigenen Vorstellung vom Leben passt.

Deswegen bin ich froh, dass wir das an unserer Schule nicht tun, bin froh, dass wir Schule ohne Rassismus sind.

Ich bin froh, dass wir uns gemeinsam einsetzen für ein gleichberechtigtes Miteinander.

Ich bin froh, dass wir mutig auf diejenigen zugehen wollen, die sich abfällig über Mitschüler mit anderer Hautfarbe oder anderer Herkunft äußern.

Ich bin froh, dass es an unserer Schule Schüler gibt, die sich mutig einsetzen gegen Hakenkreuzschmiererei und fanatische Parolen.

Ich bin froh, über jeden Mutigen unter uns, der auf jede Form von Rassismus hinweist und der sich dafür einsetzt, dass wir eine gute Schule sind.

Ich bin froh über jeden Mutigen und freue mich, dass wir das ab heute auch im Siegel tragen werden.

Schule mit Mutigen.

Schule mit Courage."

 

Auch Frau Heinemann, die Chefredakteurin vom Hellweg Radio, welche unsere Paten in diesem Projekt sind, hat ebenfalls eine sehr schöne Rede gehalten und uns als Schule viel Glück und ebenfalls viel Courage gewünscht, um gemeinsam gegen Rassismus vorzugehen, bzw. erst gar kein Rassismus an unserer Schule zuzulassen. Die Schulband Cros Over sorgte für ein tolles Unterhaltungsprogram und hat sogar ein eigens Lied zum Thema Schule ohne Rassismus geschrieben. (Rock it away).

Die Schulsozialarbeitein Frau Schneidermann sowie die stellv. Schulleitung Frau Tillmann sind stolz darauf, dieses Schild bekommen zu haben und freuen sich auf weitere Projekte zum Thema Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage, mit einem starken Partner wie Hellweg Radio an der Seite.